Die Anschlussfinanzierung stellt für viele Hausbesitzer und Immobilienkäufer eine entscheidende Phase in der Baufinanzierung dar. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist stehen Kreditnehmer vor der Wahl, den Kredit bei der bisherigen Bank zu verlängern oder zu einer anderen Bank zu wechseln. Während der Bankenwechsel oft mit attraktiven Zinssätzen lockt, birgt er auch einige Fallstricke und Nachteile, die in diesem umfassenden Artikel beleuchtet werden. Von versteckten Kosten über bürokratische Hürden bis hin zu möglichen Risiken durch Vertragsbedingungen – wer seine Anschlussfinanzierung zu einer anderen Bank verlegen möchte, sollte diese Aspekte kennen. Insbesondere im aktuellen finanziellen Umfeld 2025, in dem Banken wie die Deutsche Bank, Commerzbank oder HypoVereinsbank ihre Konditionen immer wieder anpassen, lohnt sich ein sorgfältiger Blick auf alle Vor- und Nachteile eines Bankwechsels bei der Anschlussfinanzierung. Kreditnehmer erhalten hier praxisnahe Tipps, Beispiele und eine detaillierte Analyse der Risiken, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Versteckte Kosten und Gebühren beim Wechsel der Anschlussfinanzierung zu einer anderen Bank
Beim Wechsel der Anschlussfinanzierung auf eine neue Bank erwarten viele Kreditnehmer zunächst einmal geringere Zinssätze und damit Einsparpotenzial. Doch dieser Schritt ist selten kostenfrei. Die Grundschuld spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie als Sicherheit für das Darlehen eingetragen ist. Bei einem Bankenwechsel erfolgt meist eine Übertragung oder Löschung und Neueintragung der Grundschuld. Diese Vorgänge verursachen Notar- und Grundbuchgebühren, die sich je nach Kreditsumme und Bundesland unterscheiden können.
Typischerweise fallen Notargebühren für die Beglaubigung der Unterschriften und Grundbuchkosten für die Eintragung oder Abtretung der Grundschuld an. Laut aktuellen Erfahrungswerten 2025 belaufen sich diese Kosten etwa auf 250 bis 300 Euro bei einem Kredit von 100.000 Euro. Zwar ist diese Summe vergleichsweise gering, doch für Kunden mit knappen Budgets kann sie unverhofft ins Gewicht fallen.
Besonders bei großen Krediten oder wenn eine Löschung der bisherigen Grundschuld und anschließende Neueintragung erfolgen müssen, können die Kosten deutlich steigen. In manchen Fällen übernimmt die neue Bank einen Teil dieser Gebühren, insbesondere wenn ein umsatzstarkes Kreditinstitut wie die ING-DiBa, PSD Bank oder TARGOBANK involviert ist. Dennoch sollte sich der Kreditnehmer frühzeitig ein detailliertes Kostenangebot einholen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
- Notargebühren für Grundschuldänderung und Beglaubigung (ca. 100-150 €)
- Grundbuchgebühren für Eintragungsänderungen (ca. 130-140 €)
- Eventuell Verwaltungsaufwand und Porto- sowie Telefonkosten des Notars
- Kostenunterschiede bei Abtretung vs. Löschung und Neuanmeldung der Grundschuld
Ein weiterer Kostenfaktor kann durch ein sogenanntes Forward-Darlehen entstehen, falls die Anschlussfinanzierung mehrere Jahre vor Ablauf der Zinsbindung bei der neuen Bank vereinbart wird. Hier verlangen Banken wie die Sparkasse oder Volksbank einen Zinsaufschlag für die Vorlaufzeit, der sich auf die Gesamtkosten auswirkt. Verbraucher sollten daher genau prüfen, ob ein vorzeitiger Wechsel in Form eines Forward-Darlehens unter den aktuellen Bedingungen finanziell sinnvoll ist.

| Gebührenart | Geschätzte Kosten (bei 100.000 Euro Kredit) | Beschreibung |
|---|---|---|
| Notargebühren | ca. 110 € | Beglaubigung von Unterschriften bei Grundschuldübertragung |
| Grundbuchgebühren | ca. 135 € | Eintragung oder Änderung der Grundschuld im Grundbuch |
| Verwaltungs- und Nebenkosten | ca. 50-70 € | Telefon, Porto, Auslagen des Notars |
| Zinsaufschlag (Forward-Darlehen) | Variabel (0,01-0,05 % pro Monat) | Aufschlag bei vorzeitiger Anschlussfinanzierung |
Bürokratische Hürden und Aufwand bei der Umschuldung auf eine andere Bank
Ein kleiner Kostenfaktor ist der bürokratische Aufwand, der mit einem Bankenwechsel bei der Anschlussfinanzierung verbunden ist. Im Vergleich zur Prolongation bei der Hausbank, wo oft keine erneuten Nachweise oder große Formalitäten erforderlich sind, müssen Kreditnehmer bei der neuen Bank umfangreiche Unterlagen einreichen und eine erneute Bonitätsprüfung bestehen.
Die Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank, DKB, Volksbank und Co. verlangen oftmals Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft sowie Nachweise zum Objekt und zur bisherigen Finanzierung. Gerade bei älteren Immobilienfinanzierungen und komplexeren Finanzierungsmodellen kann die Beschaffung aller Dokumente Wochen in Anspruch nehmen und den Abschluss verzögern.
Obendrein verlangt die neue Bank meist eine Bewertung der Immobilie, um den Beleihungswert neu festzulegen. Dies bedeutet einen zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand. Ein Gutachter oder Sachverständiger wird deshalb oft beauftragt, der je nach Region 300 bis 600 Euro kosten kann. Bei der Sparkasse oder Postbank kann sich dieser Prozess aufgrund lokaler Gegebenheiten unterscheiden. Es lohnt sich, hier Angebote und Abläufe vorab zu vergleichen.
- Erneute Bonitätsprüfung und Dokumenteneinreichung
- Immobilienbewertung und Gutachterkosten
- Längere Bearbeitungszeiten und eventuelle Verzögerungen
- Koordination zwischen alter und neuer Bank sowie Notar
Die Umschuldung zu einer günstigeren Bank wie der ING-DiBa, TARGOBANK oder PSD Bank kann also mehr Zeit und Aufwand erfordern als die Weiterführung der Finanzierung im bisherigen Institut. Dies ist besonders für Kreditnehmer mit wenig zeitlichen Ressourcen oder komplexen Finanzierungsstrukturen ein wichtiger Nachteil.
Vertragliche Risiken und Einschränkungen bei der Anschlussfinanzierung außerhalb der Hausbank
Beim Wechsel der Anschlussfinanzierung zu einer fremden Bank bestehen nicht nur Kosten- und Zeitrisiken. Oft bergen die neuen Verträge auch rechtliche und finanzielle Fallen, die den Kreditnehmer nachhaltig belasten können.
Prüfen Sie sorgfältig die Bedingungen zur Zinsbindung, Kündigungsfristen und Sondertilgungsregelungen im neuen Vertrag. Einige Banken, darunter die Deutsche Bank oder Volksbank, bieten geringe oder gar keine Sondertilgungsrechte an, was die Flexibilität bei vorzeitigen Rückzahlungen erheblich einschränken kann. Dies führt zu höheren Gesamtkosten, wenn Sonderzahlungen nur gegen zusätzliche Gebühren möglich sind.
Hinzu kommen teils strenge Anforderungen an bestehende Sicherheiten und mögliche Nachschüsse. Einige Finanzinstitute verlangen Sicherheiten in Form von Grundschuldbestätigungen oder anderen Vermögenswerten, die vor der Kreditvergabe erweitert werden müssen. Dies kann insbesondere für Kreditnehmer der Sparkasse oder Postbank unerwartete Belastungen bedeuten.
Weitere mögliche Nachteile sind:
- Verpflichtungen zu langen Zinsbindungsfristen auch bei sinkendem Marktzins
- Meist kein inkludiertes Tilgungsaussetzungsrecht
- Erhöhte Anforderungen an Bonität und Einkommen
- Restriktivere Kreditbedingungen im Vergleich zur Hausbank
Ein Kreditvergleich zwischen den Angeboten von Commerzbank, HypoVereinsbank und DKB zeigt häufig, dass zwar günstige Zinsen locken, die Vertragsbedingungen aber in anderen Bereichen zuungunsten des Kreditnehmers ausfallen können. Eine gründliche Prüfung und Beratung vor Vertragsabschluss sind daher unerlässlich.
Auswirkungen auf die Kreditlaufzeit und Rückzahlungsmodalitäten bei Bankwechsel
Ein weiterer Nachteil eines Wechsels der Anschlussfinanzierung ist häufig, dass sich durch geänderte Konditionen die Laufzeit des Kredits verlängert oder ungünstige Rückzahlungsmodalitäten entstehen. Während Kreditnehmer durch eine geringe monatliche Rate kurzfristig entlastet werden, kann dies langfristig zu höheren Gesamtzinskosten und einer deutlich längeren Kreditbindung führen.
Viele Banken wie die TARGOBANK oder ING-DiBa bieten zwar flexible Tilgungsmodelle an, jedoch empfehlen Experten häufig die Beibehaltung oder Erhöhung der bisherigen Kreditrate, um die Restschuld schneller zu tilgen und Zinskosten zu minimieren.
Einige Kreditnehmer wählen beim Bankenwechsel eine längere Zinsbindung, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern. Dieser Schutz kann jedoch bei fallenden Zinsen nachteilig sein, da Kündigungsmöglichkeiten eingeschränkt sind und das Darlehen bis zum Ende der Laufzeit teurer bleibt als der aktuelle Marktzinssatz. Der sogenannte Volltilgerdarlehen-Ansatz, bei dem das Darlehen über die gesamte Zinsbindungszeit vollständig zurückbezahlt wird, wird leider nicht immer angeboten oder gewählt.
- Längere Laufzeiten bei Senkung der monatlichen Rate
- Verlust von Flexibilität durch restrictive Vertragsklauseln
- Weniger Optionen für Sondertilgungen oder Umschuldungen während der Laufzeit
- Risiko von teuren Vorfälligkeitsentschädigungen bei vorzeitiger Kündigung

Wie man die Nachteile minimieren kann: Tipps für einen erfolgreichen Wechsel der Anschlussfinanzierung
Obwohl der Wechsel der Anschlussfinanzierung zu einer anderen Bank mit Nachteilen verbunden ist, können clevere Strategien helfen, diese zu reduzieren und einen finanziellen Vorteil zu sichern.
Frühzeitige Planung und Vergleich sind die Basis. Mindestens ein Jahr vor Ablauf der Zinsbindung sollten Kreditnehmer Angebote von mehreren Banken wie Volksbank, Sparkasse oder Commerzbank einholen und Zinsvergleiche durchführen. Nur so können versteckte Kosten aufgedeckt und bessere Konditionen verhandelt werden.
Ein unabhängiger Kreditcoach kann von großem Nutzen sein, um Kreditverträge richtig zu interpretieren und individuelle Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Für Kunden der DKB oder Postbank lohnt sich diese Unterstützung besonders, da die Verträge oft komplex sind.
- Forward-Darlehen nutzen, um sich günstige Zinsen langfristig zu sichern
- Sondertilgungsrechte und flexible Rückzahlungsmodalitäten verhandeln
- Kreditrate nach Möglichkeit beibehalten oder erhöhen, um Laufzeit zu verkürzen
- Genau prüfen, ob Grundschuldabtretung oder Löschung günstiger ist
- Wechsel nicht zu spät planen, um Stress und unnötigen Zinsaufschlag zu vermeiden
Nachdem alle Konditionen geprüft wurden, empfiehlt sich ein persönliches Gespräch mit einem Berater der favorisierten Bank, um individuelle Fragen zu klären. So können riskante Klauseln frühzeitig erkannt und Unsicherheiten ausgeräumt werden.
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| Strategie | Beschreibung | Nutzen |
|---|---|---|
| Frühzeitiger Zinsvergleich | Angebote verschiedener Banken einholen und vergleichen, mindestens 12 Monate vor Zinsablauf | Geld sparen und bessere Konditionen sichern |
| Forward-Darlehen | Zinsen lange vor Ablauf der Zinsbindung absichern | Schutz vor steigenden Zinsen, Planungssicherheit |
| Sondertilgungsrechte verhandeln | Gebührenfreie Sondertilgungen zur flexiblen Rückzahlung verhandeln | Kürzere Kreditlaufzeit und geringere Zinskosten |
| Kreditrate anpassen | Beibehaltung oder Erhöhung der Rate zur schnelleren Tilgung | Reduzierung der Laufzeit und Zinskosten |
| Kreditberater einschalten | Unabhängige Prüfung und Verhandlung der Kreditbedingungen | Optimierung der Finanzierung und Vermeidung von Fallstricken |
Häufige Fragen zur Anschlussfinanzierung bei anderer Bank
- Wie hoch sind die typischen Kosten für einen Bankenwechsel bei der Anschlussfinanzierung?
Sie liegen meist bei rund 250 bis 300 Euro für Notar- und Grundbuchgebühren, können je nach Kreditsumme und Region variieren. - Ist ein Forward-Darlehen immer empfehlenswert?
Es schützt vor Zinserhöhungen, kann aber teurer sein, wenn die Zinsen kurzfristig fallen. Eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse ist daher ratsam. - Welche Unterlagen benötigt die neue Bank bei einer Umschuldung?
Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft, Nachweise über die Immobilie, aktuelle Kreditverträge und oft auch eine Immobilienbewertung. - Können sich die Kreditlaufzeiten beim Bankenwechsel verlängern?
Ja, wenn Kreditrate gesenkt wird. Empfehlenswert ist, die Rate beizubehalten oder zu erhöhen, um Laufzeit zu reduzieren. - Wie vermeide ich teure Vertragsfallen bei der Anschlussfinanzierung?
Durch sorgfältigen Vergleich, Nutzung eines unabhängigen Beraters und genaue Prüfung der Bedingungen vor Vertragsunterzeichnung.


